basierend auf dem Interview von B4B Wirtschaftsleben Schwaben, veröffentlich am 31.03.2020.
Feedback, Wissen und Ideen der Mitarbeiter rechtzeitig erkennen und für das Unternehmen nutzen – das ist die Idee hinter dem Start-up Johari. Wie ihre Software Manager bei ihrer Lösungsfindung helfen soll und wie sie der Corona-Krise begegnen, verrät Gründer Marius Weltz im Interview.
B4B WIRTSCHAFTSLEBEN SCHWABEN: Wie entstand die Idee zu Johari?
Marius Weltz: Wir haben einen Bedarf bei den Unternehmen erkannt, die wir in unserer vorherigen Tätigkeit betreut hatten. Die Lösung ist dann kontinuierlich weiter durch Kunden-Impulse gewachsen.
Wie kam es zu dem Unternehmensnamen „Johari“? Was steckt dahinter?
Marius Weltz: Der Name ist inspiriert vom Johari-Fenster, das die amerikanischen Sozialpsychologen Joseph Luft und Harry Ingham entwickelt haben. Bei dem Modell geht es um Unterschiede zwischen Eigen- und Fremdwahrnehmung. Dabei stehen im Wesentlichen blinde Flecken, also Blindspots, im Mittelpunkt.
Unser Ziel bei Johari ist es Blindspots in Unternehmen aufzudecken. Wir möchten wichtige Impulse, wie Ideen, Feedback und das Wissen, was oftmals direkt am im Tagesgeschehen entsteht, erkennbar und zielgeführt nutzbar machen. Des Weiteren geht es darum geeignete Lessons Learned und die passenden internen Experten zu erkennen um diese bei neuen Herausforderungen automatisch sofort griffbereit zu haben. Wir bieten mit Johari einen Weg, um Mitarbeiter und deren Knowhow gezielt einzubinden.
Was ist Johari und wie funktioniert es?
Mit Johari werden Knowhow-Workflows in Unternehmen optimiert. Mitarbeiter und Manager können zu jeder Zeit operatives Feedback, Problemstellungen und Herausforderungen proaktiv einbringen. In einem weiteren Schritt können diese initialen Impulse in digitalen asynchronen Meetings innerhalb der Johari-Lösung strukturiert weiterentwickelt, um so auch silo- und standortübergreifend an Lösungen zu arbeiten. Alle Inhalte werden analytisch aufbereitet und in einem unternehmensinternen Knowhow Netzwerk gespeichert. Verschiedenste Analysen und Algorithmen unterstützen Manager in ihrer Lösungsfindung.
Was ist ein Johari Workflow und wer braucht das?
Mit dem Johari Workflow schaffen es Unternehmen und deren Manager, das Wissen ihrer Mitarbeiter rechtzeitig zu erkennen. Die Software ist einsetzbar in allen operativen Bereichen eines Unternehmens, da Mitarbeiter dort im Tagesgeschehen laufend Feedback, Frage- und Problemstellungen haben. Johari bietet Soforthilfe mit geeigneten Lessons Learned und Expertenempfehlungen. Diese werden mit dem Johari Workflow auch für das Management strukturiert sichtbar gemacht. Komplexere Themen können in asynchronen Experten Runden über Standorte und Silos hinweg gelöst werden. Johari ist auf das Erkennen, Verknüpfen, Weiterentwickeln und Dokumentieren von Mitarbeiterwissen spezialisiert und bietet den Managern und Mitarbeitern eines Unternehmens somit einen einzigartigen Knowhow-Workflow.
Wie wichtig ist es, alle Mitarbeiter in Lösungsprozesse einzubinden?
Das Einbinden der richtigen Mitarbeiter direkt am Tagesgeschehen ist sehr wichtig! Es braucht aber eine Plattform, um dies gezielt zu tun. So geht Expertise nicht unter und Knowhow wird rechtzeitig erkannt. Genauso muss es so einfach wie möglich sein, Mitarbeiter über verschiedene Teams hinweg gezielt in Lösungsentwicklungen miteinzubeziehen. Nur so können bei bestimmten Herausforderungen Synergieeffekte der Mitarbeiter schnellstmöglich und effizient genutzt werden.
Welche Rolle spielt Mitarbeiterknowhow im operativen Geschäft?
Um im operativen Geschäft performen zu können gilt es Problemstellungen und Herausforderungen im Tagesgeschäft schnell zu lösen. Dafür braucht es Mitarbeiterknowhow. Mitarbeiter, die am Kern des Geschehens arbeiten, sammeln Erfahrungen und Wissen. Das macht sie und auch ihr dokumentiertes Knowhow zu den wichtigsten Ressourcen des Unternehmens. Daher ist es entscheidend, diese gezielt in die unternehmensinternen Prozesse zu involvieren und so das interne Wissen optimal zu nutzen.
Viele sagen, Start-ups aus der Digitalisierung werden besser unterstützt als andere. Könnt ihr das bestätigen?
Johari ist Mitglied im Digitalen Zentrum Schwaben. Wir genießen hier eine exzellente Betreuung. Hier haben wir größtenteils mit Start-ups aus dem digitalen Bereich zu tun. Dementsprechend haben wir wenig Erfahrung, was die Unterstützung von Start-ups in anderen Branchen angeht.
Als Start-up seid ihr von der Corona- Krise bestimmt besonders betroffen. Wie begegnet ihr der Krise?
Wir konzentrieren uns jetzt voll auf bestehende Kunden und anstehende Projekte. Mit dem Fokus auf unsere Kunden und die Weiterentwicklung unserer Lösung gehen wir so gestärkt daraus hervor.